Was ist Wildnis?

Die Vorstellung von „Wildnis“ entsteht im Kopf. Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen davon.

Wildnis kann zum Beispiel das Unterholz eines Waldes sein, dass so dicht ist, dass es undurchdringlich wirkt. Wildnis ist ein Gebiet, in dem wir die Orientierung verlieren können. Wildnis kann stärker sein als der Mensch und kann für den Menschen gefährlich werden.

Wir Menschen einer hochtechnisierten Zivilisation kennen keine Wildnis mehr.

Die uns umgebende Landschaft, die Wälder, Felder und Küsten sind „kultivierte Landschaften“. Es sind durch Menschen gestaltete, durchorganisierte und durchstrukturierte Landschaftsflächen nach den Kriterien, diese optimal nutzen zu können für Nahrungsgewinnung, Tierzucht, Fütterung oder Holzgewinnung.

In der westlichen Welt ist der Begriff: „Wildnis“ ein Gegenbegriff zu dem durchorganisierten Leben in der Industriegesellschaft: Schulzeit, Ausbildungszeit, 8-stündiger Arbeitstag; Wochenende, Freizeitbeschäftigungen, Ferienzeit, Rentenzeit etc.; das Leben in unseren Breitengraden bewegt sich in vorgegebenen Strukturen und Lebensphasen- mit bestimmten Aufgaben und den damit verbundenen Erwartungshaltungen der Gesellschaft.

Das Gegenteil verspricht der Begriff der Wildnis; hier gilt es „unbekanntes“ Gebiet zu entdecken; etwas, das nicht durch ein System erfasst und beherrscht werden kann.

Unberührte Natur aber bietet dem Menschen die Chance teilzuhaben an der Lebendigkeit und Vielfältigkeit der Natur, an ihrem Wandel und an ihrer Schönheit.

Das kann dem Besucher des Waldes ein Gefühl der Leichtigkeit vermitteln und vielleicht des Glücks.